Netgear Orbi AC2200 im Test: Schneller Reichweiten-König (2024)

1. Aufbau und Einrichtung
2. Reichweite
3. Geschwindigkeit
4. Extras
5. Sicherheit

Netgear bietet euch den Orbi AC2200 in zwei Varianten an. Einmal als AC2200 (RBK40) mit Mesh-Satellit zum Aufstellen und als AC2200 (RBK30) mit Mesh-Satellit für die Steckdose. Beide Varianten enthalten dieselbe Basisstation und sind untereinander kompatibel. Das heißt, die Satelliten der jeweils anderen Konfiguration lassen sich im selben Netzwerk verwenden, um das WLAN zu erweitern. Die Satelliten könnt ihr auch einzeln kaufen, um euer bestehendes Orbi-Netzwerk zu erweitern. So könnt ihr mit dem Gerät für die Steckdose bis zu 100 Quadratmeter, mit dem Satellit zum Aufstellen bis zu 125 Quadratmeter mehr Fläche mit eurem WLAN-Signal abdecken.

Ein Mesh-Router besteht immer aus einer Basisstation und mindestens einem Erweiterungsgerät. Im Falle von Hersteller Netgear heißt das Erweiterungsgerät Satellit und die Basisstation funktioniert auch einzeln. Es werden aber immer nur Sets bestehend aus einer Basisstation und einem Satellit verkauft, um die beworbene Reichweite zu erzielen. Die einzigen Komponente die ihr einzeln erwerben könnt, sind die Satelliten. Ohne Basisstation könnt ihr damit allerdings kein WLAN betreiben.

Aufbau und Einrichtung

Den Orbi AC2200 liefert Netgear ausschließlich als Set. Darin enthalten, sind die Basisstation und der zum jeweiligen Set gehörende Satellit, inklusive der Netzteile und einem LAN-Kabel. Zudem findet ihr eine Kurzanleitung in gedruckter Form und auf CD.

Die Basisstation enthält kein DSL-Modem, deshalb müsst ihr sie mit dem LAN-Anschluss des Gerätes verbinden, das ihr von eurem Internet-Provider bekommen habt. Dafür könnt ihr das mitgelieferte Netzwerkkabel verwenden. Steht die Basisstation muss nur noch ein geeigneter Ort für den Satellit gefunden werden. Der Aufbau ist hier noch einfacher, da ihr nur den Stecker in die Steckdose stecken müsst. Wo der beste Standort ist, zeigt euch ein Schaubild auf der Verpackung und auch im Menü der Einrichtungssoftware wird euch ein guter Platz für den Satellit empfohlen.

Anschließend habt ihr die Wahl, ob ihr die Einrichtung per App für Android und iOS oder über die browserbasierte Benutzeroberfläche durchführen wollt. Für die Einrichtung per App müsst ihr euch zunächst mit dem vorkonfigurierten Orbi-WLAN verbinden. Dieser Hinweis wurde uns von der Software leider erst angezeigt, als der erste Verbindungsversuch mit dem Router fehlschlug. Habt ihr die Verbindung zum WLAN hergestellt, funktioniert die Ersteinrichtung reibungslos. Ihr werdet dazu aufgefordert Namen und Passwort des WLAN zu ändern und der Orbi ist einsatzbereit. Auch über das browserbasierte Menü werdet ihr bei der Ersteinrichtung aufgefordert, Namen und Kennwort des vorkonfigurierten WLAN zu ändern. Das Menü erreicht ihr, wenn ihr euch mit eurem PC oder Notebook im Netzwerk des Orbi befindet und "orbilogin.com" in die Adresszeile eures Internet-Browsers eingebt.

Mit der Netgear Orbi-App könnt ihr Name und Kennwort eures WLAN ändern, Gast-Zugänge verwalten, Satelliten hinzufügen oder den Zugriff auf euer Netzwerk für bestimmte Geräte sperren. Die Konfigurationsmöglichkeiten über das Browser-Menü sind deutlich umfangreicher. In übersichtlichen Menüs erhaltet ihr Zugriff auf Interneteinstellungen, WLAN-Konfiguration, angeschlossene Geräte, Kindersicherung, Gastnetzwerk, Schritt-für-Schritt Anleitung zum Hinzufügen eines Satelliten, Portweiterleitungsregeln und vieles mehr. Nicht so gut hat uns die Kindersicherung gefallen. Regeln für den Zugriff auf Websites könnt ihr nur über ein OpenDNS-Konto erstellen, welches ihr vorher anlegen müsst. Dieses ist zwingend erforderlich, selbst wenn ihr nur eine Handvoll Websites zu einer eigenen Sperrliste hinzufügen wollt.

Reichweite

Die Reichweite des Orbi AC2200 Mesh-Routers ist enorm. Die Basisstation allein versorgte unser 350 Quadratmeter großes Büro mit WLAN. Es sei angemerkt, dass es sich um ein Großraumbüro ohne dicke Wände handelt. Aber auch im praxisnahen Versuch, in einem ebenerdigen und 150 Quadratmeter großen Einfamilienhaus, deckte die Basistation zumindest im 2,4 GHz-Frequenzbereich die gesamte Fläche ab. In einigen Ecken war der WLAN-Empfang aber nur noch schwach.

Genau der richtige Moment, um einen Satelliten zu platzieren. Dieser verbindet sich über eine, ausschließlich für die Kommunikation der Orbi-Stationen untereinander entwickelte, Funk-Verbindung und erweiterte die begrenzte Reichweite des 5 GHz-Frequenzbandes für das gesamte Haus. Laut Hersteller Netgear kann mit dem Orbi AC2200 (RBK30) eine Fläche von bis zu 200 Quadratmeter mit WLAN versorgt werden. Das können wir bestätigen. Auch die 250 Quadratmeter des AC2200 (RBK40) konnten wir in unseren Tests nachstellen. Wie immer gilt aber: Ein WLAN wird von vielen Faktoren beeinflusst und deshalb können WLAN-Qualität und Signalstärke bei euch zu Hause teilweise deutlich von unseren Testergebnissen abweichen.

Geschwindigkeit

Der Orbi AC2200 Mesh-Router von Netgear funkt im schnellen ac-WLAN-Standard. In der Theorie erreicht dieser Standard eine Geschwindigkeit von bis zu 273 MBit/s. In einer Entfernung von 15 Metern ohne Hindernisse zwischen unserem Empfangsgerät und der Orbi Basisstation erreichen wir eine Geschwindigkeit von 233 MBit/s. Das ist ein sehr guter Wert, der sich in der Praxis mit kaum einem anderen Router erreichen lässt. Auch der Wechsel vom WLAN-Bereich der Basisstation in den eines Satelliten erfolgt schnell und unbemerkt. Wie bei anderen Mesh-Routern auch, könnt ihr nicht manuell zwischen dem 2,5 und 5 GHZ-Band hin- und herwechseln.

Netgear - Orbi

Mit 25 Meter Entfernung und 3 Betonwänden zwischen unserem Empfangsgerät und dem Router empfangen wird Daten im 2,4 GHz-Band mit einer Geschwindigkeit von 32 MBit/s. Das reicht immerhin noch aus, um HD-Filme zu streamen. Platzieren wir an einer geeigneten Stelle, zum Beispiel vor der letzten Wand, den Orbi-Satelliten erreichen wir wieder Datenübertragungsraten von über 200 MBit/s. Das Versprechen eine leistungsstarke WLAN-Verbindung in jede Ecke des eigenen Hauses zu bringen erfüllt der Orbi AC2200 auf jeden Fall.

Extras

Neben der Möglichkeit zur Einrichtung per App sind die Satelliten die größten Extras des Orbi AC2200. Die verschiedenen Sets Orbi AC2200 (RBK30) und (RBK40) bringen zwar jeweils einen Satelliten mit, diese lassen sich aber auch einzeln erwerben, um das bestehende Orbi-Mesh-Netzwerk zu erweitern. Zudem lassen sie sich miteinander kombinieren. So kommt an einer Stelle, bei der LAN-Anschlüsse benötigt werden der Aufstell-Satellit zum Einsatz und in Ecken, in denen nur das WLAN erweitert werden muss, das Einsteckgerät für die Steckdose.

Sicherheit

Durch WPA2-Verschlüsselung ist das WLAN des Orbi AC2200 durch unbefugte Zugriffe von außen gut geschützt. Für den Fall das ihr ältere Geräte im WLAN verwenden möchtet, könnt ihr auch auf die etwas ältere und unsichere WPA-Verschlüsselung umstellen. Über die App könnt ihr gezielt Geräten, die mit dem WLAN vebunden sind, den Zugriff auf euer Netzwerk verweigern. Das selbe gilt für das Gast-WLAN, welches ebenfalls über die App gesteuert werden kann. Sämtliche Einstellungsmöglichkeiten der App und deutlich mehr darüber hinaus, findet ihr auch im browserbasierten Benutzermenü. Darin könnt ihr detaillierte Einstellungen vornehmen und Portregeln, Zugriffsregelungen oder eine Kindersicherung einrichten.

Für die Einstellungen der Kindersicherung arbeitet Netgear mit OpenDNS zusammen. OpenDNS ist ein DNS-Serverdienst, der sich darauf spezialisiert hat unsicherer Webseiten zu filtern und eigene Listen mit unterschiedlichen Ausschlusskriterien für Webseiten zu führen. Damit könnt ihr selbst wählen, welchen Grad der Filterung ihr nutzen möchtet. Einziger Nachteil: Ihr müsst euch einen OpenDNS-Account zulegen. Dieser ist zwar kostenlos, dadurch könnt ihr aber nur eines der Filterkriterien von OpenDNS wählen. Eine eigene Liste mit von euch ausgewählten Websites zum blocken könnt ihr nicht erstellen. Die OpenDNS-Kriterien reichen in fünf Stufen von "keine Sperrungen" bis zum "Schutz vor allen Websites mit nicht jugendfreien Inhalten, illegalen Aktivitäten, Phishing-Angriffen und zeitverschwendenden Online-Aktivitäten sowie auf Social-Networking- und Video-Share-Websites." Hier hätten wir uns die Möglichkeit gewünscht, einfach eine eigene Liste im Router-Menü erstellen zu können.