Q Active 200 im Test: pfiffig-elegante Aktivbox inklusive Hub für 2.000 Euro (2024)

Die britische Marke Q Acoustics, hierzulande im Vertrieb von IDC Klaassen, hat schon mehrfach mit außergewöhnlich gut klingenden Lautsprechern zu vergleichsweise günstigen Preisen auf sich aufmerksam gemacht. So beispielsweise mit den unverschämt günstigen Passivlautsprechern der 3000i-Serie oder dem Modell Concept 500 – lange Zeit Preisklassen-Referenz bei LowBeats. Dem lang gehegten Wunsch nach aktiven und „smarten“ Streaming-Lautsprechern allerdings kommt der Hersteller erst jetzt nach: unter anderem mit den kompakten Q Active 200 und deren optionalen Tensegrity-Stands. Und die kleinen Alleskönner überraschen nicht nur optisch…

Die Idee hinter der Q Active 200

Das Konzept der Q Active 200 erinnert teilweise an das der erfolgreichen KEF LS50 Wireless. Größe, Funktionsumfang und Preis (rund 2.000 Euro/Paar) liegen in einem ähnlichen Bereich, womit die selbe Zielgruppe angesprochen wird. Die Ausführung hingegen ist gänzlich anders: Was Q Acoustics mit den Q Active 200 auf die schlanken Beine gestellt hat, verdient größten Respekt für seine weitreichende Eigenständigkeit.

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Beine sind ein gutes Stichwort. Lassen Sie mich meine Beschreibung mit den optionalen „Tensegrity“-Standfüßen beginnen. Die kosten nicht unerhebliche 459 Euro/Paar extra, sind aber unbedingt empfehlenswert. Nicht nur, weil sie aus den Q Active 200 harmonisch abgerundete Raumskulpturen machen, sondern auch, weil sich für bestmöglichen Klang eine freie Aufstellung der Lautsprecher empfiehlt. Zwar können die 200er auch ohne Stands beispielsweise auf Lowboards platziert und per Schalter klanglich an den Aufstellungsort angepasst werden, doch nur in der freien Aufstellungsvariante können die Boxen ihr Potential voll entfalten.

Erstmals hat Q Acoustics das Tensegrity-Konzept für die Standfüße der passiven Concept 300 eingesetzt. Dort sind sie integraler Bestandteil des Systems und gehören somit standardmäßig zum Lieferumfang. Bei den Q Active 200 sind sie optional. Ein weiterer Unterschied: Die Stands der Concept 300 haben nur drei schlanke Edelstahlbeine, die sich im oberen Bereich kreuzen und ein etwas komplizierteres Seilsystem zur Stabilisierung nach dem Tensegrity-Prinzip aufweisen. Der Begriff ist ausnahmsweise keine Marketing-Worthülse, sondern stammt aus der Forschung und ist eine Zusammensetzung aus „tensional integrity“. Tensegrity bezeichnet eine selbsttragende Struktur aus unter Druck oder Zug stehenden Elementen, die sich gegenseitig nicht berühren (siehe Wikipedia).

Die Standfüße der Q Active 200 wandeln das Prinzip etwas ab. Hier kommen je vier Beinstangen aus Edelstahl zum Einsatz. Diese sind mit Stahlseilen verspannt, die von von der Kopfplatte zum jeweils gegenüber liegenden unteren Ende der Stangen überkreuzend verlaufen. An den unteren Enden der Stangen/Beine werden Endstücke mit höhenverstellbaren Spikes angeschraubt. Für empfindliche Böden können die Spikes mit beiliegenden Schutzkappen entschärft werden. Die Boxen werden auf einer zusätzlichen Montageplatte mit vier Schrauben fest mit den Stands verbunden.

Montage und Aufstellung

Die Aufstellung dieses Konstrukts ist ein wenig Ikea-Style: Den Standfüßen liegt wie den schwedischen Möbeln eine Übersicht der mitgelieferten Teile und Schrauben und eine bebilderte Aufbauanleitung bei. Zwei Inbusschlüssel unterschiedlicher Größe vervollständigen das Ikea-Bild.

Aus der Verpackung herausgenommen, sind die vier Beine nur lose mit der Kopfplatte verbunden und müssen zunächst, ähnlich einem Foto-Stativ, nach außen geklappt werden – was eine etwas fummelige Angelegenheit ist. Es muss darauf geachtet werden, dass die Beine nicht verdreht sind und die Stahlseile möglichst gerade verlaufen. Der genaue Beinwinkel ergibt sich im Prinzip von selbst, wenn an der Kopfplatte die lose vormontierten Senkkopfschrauben festgezogen werden. Aber ein wenig Aufmerksamkeit muss man der Justage schon widmen.

Vorwärts Zurück

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Anschließend werden die Spikes angeschraubt und zunächst mit den Schutzkappen gesichert. Dann wird die Trägerplatte für die Lautsprecher mit einer zentralen Schraube auf dem Kopf der Stands befestigt und anschließend der Lautsprecher mit vier Schrauben daran fixiert. – Was wiederum etwas fummelig ist, weil man erst mal die Schraubenlöcher genau übereinander bringen muss. Doch keine Sorge: Wer schon mal irgendein Ikea-Regal erfolgreich montiert hat, wird hieran ganz sicher nicht scheitern.

Ach ja. Zum Zubehör gehören auch noch ein paar transparente Kunststoffklemmen, die an eines der Beine geklippt werden und als Kabelführung für das einzig benötigte Stromkabel dienen.

Die Schaltzentrale

Richtig gelesen: mehr als ein Stromkabel pro Box ist nicht nötig. Alle anderen eventuell benötigten Kabelverbindungen erfolgen über den dazugehörigen Hub, der unauffällig im Bereich des TV oder auch ganz unsichtbar in einem Schrank untergebracht werden kann. Der Hub ist eine kleine Black-Box in Zigarrenkisten-Größe, die als zentrale Quellenverwaltungsstation dient und die Signale drahtlos an den linken und rechten Speaker funkt. Dies ist eines von vielen Unterscheidungsmerkmalen zu KEFs Wireless-Konzept.

Für maximale Anschlussvielfalt stehen am Hub analoge und digitale Eingangsbuchsen für Komponenten wie CD-Player, Spielkonsole etc. bereit. Der analoge Eingang lässt sich wahlweise auf Phono (MM) umschalten, sodass auch Plattenspieler direkt und ohne zusätzliche Phono-Vorstufe Anschluss finden. An der Front oder über die mitgelieferte (Funk-) Fernbedienung können die Quellen umgeschaltet werden. Auch an den Lautsprechern selbst finden sich Steuerungstasten. Der Hub wandelt alle Audiodaten in 24bit/96kHz PCM, bevor er sie zu den Boxen funkt.

Eine App ist übrigens nicht erforderlich – was ich bei der Flut an Apps für jede noch so banale Sache schon als echten Vorteil ansehe. Die mitgelieferte Bluetooth-Fernbedienung ist weitaus komfortabler. Allerdings: Das Fehlen einer App hat auch gewisse Nachteile. So können etwaige Updates nicht einfach OTA (Over the Air) vom Nutzer eingespielt werden. Falls es ein Update gibt, muss eine Image-Datei heruntergeladen werden und diese über das Webinterface des Hub eingespielt werden. Über Eingabe der IP-Adresse des Hub in die Adressleiste eines Browsers gelangt man zu diesem Webinterface. Außer Updates und einigen Netzwerkparametern gibt es dort keine Funktionsparameter.

Die Streaming-Eigenschaften und -Funktionen der Q Active sind nicht einzigartig, aber sehr vollständig. Per HDMI ARC oder Toslink kann der Ton vom Fernseher in den Hub eingespeist werden. Über WLAN (802.11 a/b/g/n/ac) und LAN stehen alle wichtigen Streamingoptionen bereit. Unterstützt wird Apple AirPlay 2, Chromecast (Built in), Spotify Connect und UPnP/DLNA. Roon Ready ist in Vorbereitung. Zum Testzeitpunkt war der Lizenzierungsprozess aber noch nicht abgeschlossen. Auf Rückfrage stellte man die Freigabe der Roon-Lizenz für Januar in Aussicht. Es hänge nur noch an Roon. Für Direktverbindungen ist Bluetooth 4.1 verbaut. Den Hub gibt es wahlweise in einer Variante mit Google Chromecast Built-in und Home Assistant (Testmuster), oder für Amazon Alexa. Sprachsteuerung ist ansonsten auch mit Siri möglich.

Darüber hinaus stehen am Hub analoge Eingangsbuchsen für Komponenten wie CD-Player, Spielkonsole etc. bereit. Der analoge Eingang lässt sich wahlweise auf Phono MM umschalten, sodass auch Plattenspieler direkt und ohne zusätzliche Phono-Vorstufe Anschluss finden. Last but not least gibt es einen Subwoofer-Ausgang. Was ich hingegen vermisse, ist ein elektrischer S/PDIF-Eingang.

An der Front oder über die mitgelieferte (Funk-) Fernbedienung können die Quellen mittels Sensortasten umgeschaltet werden. LEDs informieren über die entsprechende Auswahl. Kleine Kritik: Die Beschriftungen an der Front des Hub sind ohne frontale Beleuchtung äußerst schlecht lesbar, ja nahezu unsichtbar, und die LEDs lassen sich kaum einer der Beschriftungen zuordnen. So sind die Anzeigen nicht mehr als Weihnachtsbeleuchtung. Zum Glück erfolgt die Steuerung in aller Regel über die Fernbedienung, deren Tasten besser lesbar beschriftet sind.

Vorwärts Zurück

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Die Lautsprecher – anders als andere

Schon optisch unterscheiden sich die Q Active 200 deutlich von herkömmlichen Stereo-Speakern. Die Gehäuse sind – eine Spezialität von Q Acoustics – mit dicken Wandstärken auf bestmögliche Resonanzarmut getrimmt. Im Klopftest wirken sie mindestens so massiv und gut bedämpft wie die Gehäuse der KEF LS 50.

An der Front der mit großzügig abgerundeten Kanten versehenen Gehäuse sitzen hinter einer Gitterabdeckung je zwei asymmetrisch für linken und rechten Speaker angeordnete sogenannte Balanced Mode Radiatoren (BMR). Dieser nicht neue, aber relativ selten anzutreffende Treibertyp mit Flachmembranen kombiniert das Prinzip des Kolbenschwingers in niedrigeren Frequenzen mit denen von Partialschwingern in höheren Frequenzen. Zu den Vorteilen von BMRs gehören eine nahezu punktförmige, aber zugleich sehr weite und hom*ogene Abstrahlung.

Dank der BMR-Treiber behält der Ton auch weit abseits des Sweet Spots seine natürliche Klangfarbe. Die beiden Front-Treiber werden schon bei 150 Hz an den Bassbereich angekoppelt. Der untere der beiden BMRs arbeitet nur als Mitteltöner bis 5 kHz, der obere durchgehend von 150 Hz bis 20 kHz.

Auch für den Bassbereich hat sich Q Acoustics etwas Cleveres ausgedacht, um aus den relativ kleinen Gehäusen ein erwachsenes Tieftonfundament zu zaubern. Ein rückseitig montiertes Tieftonchassis strahlt auf eine massive, mit einem „Wave Guide“ versehene Rückwand in genau definiertem Abstand. Die Schallanteile werden gleichmäßig nach links und rechts aus den Öffnungen geleitet. Dieses Prinzip wird von manchen Herstellern in ähnlicher Form auch in Subwoofern angewendet.

Die Q Active 200 in der Praxis – Licht und Schatten

Inzwischen ist Audio-Streaming sozusagen Mainstream geworden. So konnte ich mich in letzter Zeit an unterschiedlichsten Netzwerk- und Streaming-fähigen Komponenten erfreuen, deren Einrichtung und Bedienung überwiegend ein Kinderspiel ist. Es hat ziemlich lange gedauert, bis diese Art der Musikwiedergabe ihre nerdige, computerisierte Attitüde abgelegt hat und für jedermann einfach zu beherrschen wurde. Auch für die Q Active kann ich vermelden, dass kein Informatik-Studium für ihre Nutzung erforderlich ist.

Nach der automatischen Kopplung zwischen Hub und Lautsprechern sowie mit der Bluetooth-Fernbedienung muss nur noch das Netzwerk per LAN oder WLAN verbunden, sowie sonstige Quellen an den Hub angeschlossen werden. Etwa der TV per HDMI oder Toslink.

Der Nutzer hat eine große Auswahl möglicher Übertragungswege beziehungsweise Protokolle, wie weiter oben schon angemerkt. Für bestmöglichen Klang empfehle ich UPnP (z. B. mit Audirvana) oder – hoffentlich in Kürze freigeschaltet – Roon. Bluetooth und AirPlay erlauben keine unkomprimierte Übertragung und haben teilweise andere lästige Eigenarten. So empfinde ich AirPlay nach wie vor als zu träge in der Reaktion und teils zu anfällig, Bluetooth ist nur eine Direktverbindung mit kurzer Reichweite und immer stark komprimiert.

Chromecast ist eventuell eine Alternative. Die „Built-In“-Variante sorgt dafür, dass die Musikdaten nicht erst vom Router über das WLAN in ein Smart-Device und von dort in den Q-Hub gefunkt werden, sondern ohne Umweg direkt vom Router zum Ziel gelangen. HiRes ist damit in den Q Active bis 24bit/96kHz möglich, aber Chromecast unterstützt von sich aus keine Gapless-Wiedergabe. Das ist abhängig vom Zuspieler.

Die Wiedergabe von verschiedenen Quellen klappt in aller Regel zuverlässig. Leider muss ich aber von einer Ausnahme berichten: Beim Streaming von 24bit/192kHz-Files mit Audirvana per UPnP (über LAN-Kabel) gab es ständig Unterbrechungen. Dateien mit 96kHz gab das System hingegen störungsfrei wieder. Der Hub verarbeitet laut Dokumentation Signale bis 32bit/192kHz, sendet aber maximal 96kHz an die Lautsprecher. Bei HiRes mit 192kHz oder höher erfolgt also ein Downsampling. Nur der Vollständigkeit halber: Die selben 192-kHz-Files über den selben Signalweg in den Streamong-Amp Lyngdorf TDAI-1120 oder den Vorverstärker Trinnov Amethyst eingespeist, spielen absolut störungsfrei.

HDMI ARC: Ich schalt‘ dann mal ab

Auf den ersten Blick sehr schön ist die Unterstützung des Hub für HDMI ARC mit CEC. ARC heißt „Audio Return Channel“. Der Ton vom Fernseher kann damit per HDMI-Kabel in den Hub gespeist werden. Und dank CEC-Protokoll (Consumer Electronics Control) arbeiten TV und Hub quasi Hand in Hand. Natürlich nur, sofern auch das TV-Gerät diese Standards unterstützt. So kann die Lautstärke der Q Active 200 auch über die TV-Fernbedienung geregelt werden und das System schaltet sich automatisch ein und auf den richtigen Eingang, wenn der TV eingeschaltet wird. Doch das kann auch mal undurchsichtig werden…

Ob und wie gut das funktioniert, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Etwa von den HDMI-Einstellungen im TV, sofern vorhanden, und von der automatischen Standby-Funktion des Q-Active-Systems. So war ich anfangs äußerst genervt davon, dass das System sich nach ca. 5 Minuten abschaltete und den TV gleich mit. Mitten in einer Werbepause, die ich in der Regel mit Mute stumm schalte, ging das komplette System samt Fernseher aus. Auf Nachfrage bei Q Acoustics hieß es, das dürfte eigentlich erst nach 20 Minuten passieren, also wiederholte ich die Situation. Inzwischen hatte ich aber an den HDMI-Parametern im TV eine gewisse „Intelligente“ Standby-Funktion deaktiviert, was scheinbar geholfen hat. Das System schaltete nicht mehr nach fünf Minuten ab.

Trotzdem können diese HDMI-CEC-Features in gewissen Situationen lästig sein. So schaltet jeder Wechsel des Eingangs weg von HDMI den Fernseher sofort aus. Egal, welche HDMI-Einstellung im TV gewählt war. Also mal kurz in der Halbzeit Musik spielen, den TV dabei aber laufen lassen, geht nicht. Er kann jedoch manuell wieder eingeschaltet werden, ohne dass der Eingang am Hub dadurch zurück auf HDMI springt.

Kurzum: Die Logik hinter den diversen HDMI-Möglichkeiten könnte gerne transparenter oder zumindest besser dokumentiert sein. Da hier aber zwei Parteien beteiligt sind, schieben die Hersteller das gerne auf den jeweils Anderen. Von anderen Problemen mit HDMI und anderen Komponenten hatte ich zu verschiedenen Gelegenheiten ja schon berichtet. Mal kommt kein Ton, mal geht die Lautstärkeregelung über die TV-Fernbedienung nicht u.s.w. Bei den Q Active 200 funktioniert alles, aber nicht zwingend ohne längeres Nachforschen und Experimentieren.

Der Klang der Q Active 200– Es werde Raum!

Meine Erwartungshaltung in Bezug auf den Klang der Q Active 200 war aufgrund der technischen Besonderheiten mit BMRs und dem hinten liegenden Tieftöner teilweise anders, als es sich dann letztlich dargestellt hat. Ich erwartete vor allem einen recht voluminösen und molligen Bass.

Zuerst verblüfften mich die 200er mit einer tollen Feinauflösung und noch beeindruckenderer Räumlichkeit. Klar, von Kompaktlautsprechern erwartet man immer etwas in dieser Richtung. Die Q Active generieren aber eine derart breite und offene Bühne, mit einer gleichzeitig äußerst exakten Abbildung der Stimmen und Instrumente, wie sonst nur mit wenigen Lautsprechern meist deutlich höherer Preisklassen erlebt.

Lautsprecher mit BMR-Treibern kenne ich mit einer etwas zurückhaltenden, weniger spritzigen Höhendarstellung. Die lediglich 58 mm kleinen BMRs der Q Active spielen frischer als erwartet, aber nicht ganz so funkelnd wie die gute Kalotten und nicht so fein wie die besten Bändchen. An Details geht aber nur wenig verloren, die Darbietung ist nur einen Hauch „dunkler“.

Am anderen Ende des Frequenzbandes war ich zunächst von einer zu schlanken Spielweise der Q überrascht. Eine Justage des Abstands zur Rückwand verbesserte die Situation deutlich. Ihre spezielle Basskonfiguration erwies sich als audiophil und ausgewogen, niemals dröhnig, aber keineswegs dünn oder substanzlos. Der Bass ist sauber, straff und konturiert, bei Bedarf auch verblüffend mächtig und fügt sich bestens an den Rest des Spektrums. Das ist sicher auch dem DSP im Inneren zu verdanken, der für eine Laufzeitkorrektur sorgt. In kleinen bis mittleren Räumen von etwa 15 bis 25 qm fühlen sie sich pudelwohl. Für Ultra-Lauthörer sind die 200er aber nicht gemacht.

Bitte beachten: Die Q Active 200 profitieren gerade im Bass von Sorgfalt bei der Wahl des Aufstellungsortes. Zwar verfügen sie an der Rückseite über einen Schalter, der den Frequenzgang für Aufstellung in einer Raumecke, nahe zu seitlichen Wänden oder freistehend optimieren soll. Trotzdem ist ein wenig Sorgfalt beim Hin- und Herrücken empfehlenswert, um die optimalen Abstände zu finden. Zum Glück sind die an den Standfüßen festgeschraubten Speaker nicht allzu schwer und lassen sich (mit angesetzten Spike-Protektoren) einfach umstellen und ausrichten. Grundsätzlich empfehle ich die freie Aufstellung mit den optionalen Standfüßen. Nur damit können die Speaker ihr Potential gänzlich entfalten. Eine geringe Einwinkelung auf den Hörplatz reicht.

Natürlich wollen wir den wichtigsten Frequenzbereich nicht vernachlässigen: die Mitten. Grundsätzlich tendieren die Q Active zu einem leicht warmen, fast schon röhrenartigen Charakter. Das betrifft auch die Abbildung von Stimmen und Instrumenten, die im Vergleich bei anderen Kompaktlautsprechern wie den KEF LS50 Wireless oder auch den auch vergleichbaren Elac ARB-51 etwas weniger strahlend wirken. Ich will nicht sagen „verfärbt“, aber irgendwie eine Spur anders koloriert. Ohne eine direkte Vergleichsmöglichkeit mit entsprechend hochklassigen Boxen dürfte das aber kaum ins Gewicht fallen. Die Strahlkraft der Mitten überzeugt.

Beherrscht wird das Klanggeschehen vor allem durch die Fähigkeit der Q Active, den Klang fast vollständig von den Gehäusen zu lösen. Hier macht sich die aufwendige Konstruktion der Boxen richtig gut bezahlt, denn so frei schwebend und panoramaartig sind selbst unter hochklassigen Zwei-Wege-Lautsprechern nur wenige. In Anbetracht des Preises, der in diesem Aktivkonzept nicht weniger als eine komplette HiFi-Anlage abdeckt, ist das sensationell gut.

Fazit Q Active 200 – gekauft wie gehört

Wäre ich aktuell auf der Suche nach aktiven Streaminglautsprechern um 2.000 Euro, stünden die Q Acoustics Q Active 200 weit oben auf meiner (kurzen) Liste möglicher Kandidaten. Allein für ihre fantastische Räumlichkeit hätten die 200er einen Orden verdient.

Mit den im Text genannten Kritikpunkten, die hoffentlich bald per Firmware-Update behoben werden, verpassen die Q Active knapp die Wertung „Überragend“. Ihr frischer und sagenhaft weiträumiger Klang, die einfache Bedienung mit praktischer Fernbedienung, das Konzept mit dem zentralen Hub und nicht zuletzt die außergewöhnliche und erfreulich eigenständige Optik sind mir dennoch eine besondere Empfehlung wert.

Fans massiver Bassgewitter sollten zusätzlich zu den Kosten für Lautsprecher und Stands (die ich dringend empfehle) einen Subwoofer einkalkulieren – oder auf die für Anfang 2021 geplanten Standboxen Q Active 400 warten.

Q Acoustics
Q Active 200
2021/01
SEHR GUT
Bewertung
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Grandios räumlicher und losgelöster Klang
Umfangreiche Streaming-Optionen
Dank Hub weniger Kabel zu den Lautsprechern
Etwas hohes Grundrauschen

Vertrieb:
IDC Klaassen
Am Brambusch 22
44536 Lünen
www.idc-klaassen.com

Paarpreis (Hersteller-Empfehlung):
Q Acoustics Q Active 200 inklusive Hub: 2.000 Euro
Q Acoustics Stands: 459 Euro

Q Active 200 im Test: pfiffig-elegante Aktivbox inklusive Hub für 2.000 Euro (21)
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Technische Daten

Q Acoustics Q Active 200
Konzept:Kompaktbox mit Wireless-Hub
Bestückung:2 x BMR (5,8 cm), 1 x Bass (11,4 cm)
Übertragungsbereich:46 Hz bis 20 kHz (-6 dB)
Maximale Auflösung:32 Bit/192 kHz
Abmessungen (H x B x T):28,4 x 17,0 x 29,0 cm (92,2 x 28,6 x 33,8 cm mit Stand)
Gewicht:

7,5 Kilogramm

Alle technischen Daten
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Job: Technology Engineer

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